Abschied
Zeit und Raum
Nichts ist schlimmer für Eltern, als sich vom eigenen Kind für immer zu verabschieden. Die Trauer und der Schmerz sind unermesslich. Wir möchten Ihnen die Zeit und den Raum geben, Ihre eigenen Ausdrucksformen der Trauer zu finden.
Es ist von entscheidender Bedeutung, wie die Tage zwischen Tod und Beisetzung genutzt werden. Diese Zeit ist unendlich wertvoll und kehrt nie wieder. Das wichtigste Ritual in dieser Zeit ist der Abschied von Ihrem Kind. Der Abschied am offenen Särglein ist der Dreh- und Angelpunkt der Trauer.
In der geschützten Atmosphäre des AETAS-Hauses bieten wir Ihnen spezielle Räume für den Abschied an. Unsere hellen Abschiedsräume sind durch eine Schiebetür unterteilt, so dass Sie immer selbst entscheiden dürfen, in welchem der beiden Räume Sie sich aufhalten und wie nahe Sie Ihrem Kind sind. Der wichtigste Ansatz in unserem Haus ist nicht das „Verarbeiten“ der Trauer mit der Intention, diese Trauer schnellstmöglich zu beenden. Uns geht es vielmehr darum, Gefühle der Trauer in das eigene Leben zu integrieren, um gut damit weiterzuleben.
Wir durften schon unzählige Kinder und deren Mamas, Papas, Großeltern oder Tanten kennenlernen und beim Abschied ihres verstorbenen Kindes begleiten. Sie alle beeindruckten uns mit ihrem großen Mut und der unermüdlichen Hoffnung, dass der Weg durch diese schwere Zeit zu schaffen ist. In der Begegnung mit ihnen haben wir unendlich viel gelernt. Diese Erfahrungen möchten wir gerne weitergeben. Es ist kein einfacher Weg, sich dem letzten Abschied Ihres Kindes zu stellen. Oft gibt es nur die Möglichkeit, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Sich von Ihrem verstorbenen Kind zu verabschieden, ist einer der wichtigsten Schritte, den wir Ihnen ans Herz legen. Als Begleitende an Ihrer Seite wünschen wir Ihnen von Herzen, dass Sie Ihren eigenen Weg finden, und werden Sie bei all dem unterstützen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kinder in die Zeit zwischen dem Tod eines Geschwisterkindes und der Beisetzung mit einzubeziehen. Ein wichtiger Aspekt ist, das Kind bei jeder Gelegenheit offen und einladend zu fragen, ob es sich beteiligen möchte. Trauen Sie Ihrem Kind die Entscheidung zu, nehmen Sie ihm diese nicht aus Angst oder Vorsicht ab.
Es passiert sehr schnell, dass Erwachsene für ihr Kind entscheiden und der Meinung sind, dass es etwas nicht will oder nicht kann, ohne das Kind selbst nach seinen Wünschen und Bedürfnissen zu fragen. Etwas zu tun, aktiv zu sein, sich einzubringen – das hilft Großen und Kleinen.
Werden Kinder in die Vorbereitung und Umsetzung von Ritualen mit einbezogen, verlieren sie ein Stück weit die Angst vor dem Schweren und Traurigen, das gerade in der Familie passiert. Sie dürfen erleben, dass sie für die Schwester oder den Bruder nach dem Tod noch etwas tun können.
Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche nach einem einschneidenden Ereignis zu betreuen,
um spätere psychische Erkrankungen zu verhindern.
Deshalb leistet die AETAS Kinderstiftung professionelle KinderKrisenIntervention nach einem eigens entwickelten Konzept.
Die Hilfe ist für betroffene Kinder und deren Bezugspersonen kostenlos und spendenfinanziert.