Totenversorgung
Fürsorge und Umsorgen
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, jeden verstorbenen Menschen in unserem Haus gut zu versorgen. Dazu gehört das Waschen, Frisieren und Anziehen der verstorbenen Person.
Gibt es einen Unglücksfall durch Unfall, Gewalt oder Suizid, dann reicht die herkömmliche Versorgung meist nicht aus. Teilweise haben Verstorbene schwere äußere Verletzungen. Seinen geliebten Menschen so zu sehen, kann sehr belastend und verstörend sein.
Ein verstorbener Mensch, der uns anvertraut wird, ist Gast in unserem Haus. Wir sorgen für ihn und umsorgen ihn.
Diese über die Hygiene hinausgehende Versorgung der Toten ist die Thanatopraxie (Griechisch thanatos – Tod; praxia – Handwerk). Unter unseren Bestattern arbeitet seit Jahren mit Frank Steuer ein geprüfter Thanatopraktiker mit viel Erfahrung. Er nimmt seinen Beruf sehr ernst, und es ist ihm ein großes Anliegen, betroffenen Familien einen Abschied am offenen Sarg zu ermöglichen, egal wie schwer die Verletzungen sind.
Gut für die Toten zu sorgen – als Menschen und nicht als Leichname – ist ihm wichtig.
„Es war unglaublich zu erleben, wie selbstverständlich die Kinder (8 und 11) mit ihrer toten Mutter umgegangen sind. Wir haben geweint, erzählt und zusammen entschieden, was meine Frau mit in den Sarg bekommen soll. Es war ein so friedliches Bild, nach all dem Schrecken.“ Ehemann, 45, Suizid der Frau
„Das Sargbemalen war etwas so Bewegendes mit den Schulkameraden und Freunden meiner Tochter. Das hat mir für die Beerdigung Kraft gegeben.“ Mutter, 39, Tochter Unfall mit 14
„Ihn so tot im Sarg liegen zu sehen, hatte etwas Friedliches, obwohl man seine Verletzungen anhand der Pflaster erkennen konnte. Ich bin so dankbar, diese Chance bekommen zu haben, obwohl ich große Angst hatte.“ Lebensgefährte, 54, Lebensgefährte Suizid
„Wenn der Tod plötzlich kommt und die Angehörigen keine Chance haben sich zu verabschieden,
kann daraus eine traumatisierende Erfahrung werden.“
Nicole Rinder und Florian Rauch