Wenn Kinder trauern müssen
Kinder gehen ganz anders mit Verlust und Trauer um als Erwachsene. Sie sind direkter und unbefangener. Bei unseren Gesprächen mit den Angehörigen erfragen wir, ob es betroffene Kinder gibt. Wenn ja, ermutigen wir dazu, diese aktiv in die Trauerarbeit einzubeziehen und den Tod für sie damit begreiflich zu machen.
Wenn Kinder an diesem wichtigen Prozess nicht teilhaben dürfen, bleibt der Tod für sie abstrakt und geheimnisvoll. Manche Menschen wollen ihren Kindern den direkten Kontakt mit dem Verstorbenen nicht zumuten, aus Angst vor traumatischen Eindrücken.
Unsere Erfahrung zeigt hingegen, dass das Bild vom Verstorbenen sich einfügt in die Bilder vom Lebenden, dass es eines von vielen wird.
Stirbt ein Familienmitglied, ein Klassenkamerad oder gar die Freundin aus der Clique, können und sollen junge Trauernde in den Ablauf der Trauerfeier einbezogen werden. Vielleicht suchen sie passende Musik aus oder singen und musizieren selbst.
Rituale sind das Gegenstück von Verdrängung, und so ermutigen wir dazu, beispielsweise etwas Persönliches in den Sarg zu legen oder auch den Sarg selbst zu gestalten.
Wir sehen unsere Begleitung als wichtige Basis, damit Kinder mit ihrer Trauer umgehen und irgendwann das Geschehene als Teil ihres Lebens annehmen können.